Abschalten
Apr 292011
 

Tausende demonstrieren in Esenshamm

(hk) Das hat es in Esenshamm noch nie gegeben: 6.000, 8.000, einige sprechen gar von 10.000, Menschen demonstrieren für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke. Früher gab es hier maximal 1.000 Demonstranten, wie sich die alten Esenshamm-AktivistInnen erinnern.

Demonstrationszug gegen Atomkraftwerke

Demo Esenshamm Mai 2011

Und so war es auch nicht schwer, das Atomkraftwerk zu umzingeln – dafür hätte es nicht einmal die Hälfte der Demonstranten gebraucht. Auch die Umzingelung von der Wasserseite stand – „Ein Schwarm von gut 60 Kajaks und Kanadiern löst sich vom schlickigen Ufer, die Paddel stechen in die Weser. Es geht flussaufwärts, ein paar hundert Meter, dorthin, wo schon die Segelboote warten und die Kutter. Drei Schiffe aus Bremen bringen gut 600 Demonstranten, und die Hansekogge, jener hölzerne Traditions-Nachbau, ist auch gekommen. An ihren Rahen bläht sich ein Stopp-Atomkraft-Banner.“ berichtet die taz.

Auch die Organisation der Wilhelmshavener AKW-GegnerInnen klappt gut – pünktlich um 13:00 Uhr erreicht der Gelenkbus aus Wilhelmshaven mit ca. 70 TeilnehmerInnen den Kundgebungsplatz in Rodenkirchen.

Die Redner erinnerten an den Beginn des Widerstandes gegen den Bau des Atomkraftwerkes vor mehr als 30 Jahren – und man sieht im Demonstrationszug dann auch auffällig viele Menschen, denen man die Last der Jahrzehnte am leicht ‚unrunden’ Gang anmerkt. Trotzdem: Unter Tausenden rot-gelben Anti-Atom-Sonnen begibt sich ein nicht enden wollender Demonstrationszug zum 4 Kilometer entfernten Atomkraftwerk.

Über die Demo gibt es nicht viel zu berichten – es war wie immer ein bunter singender, musizierender, trommelnder, fröhlicher Haufen. Die Polizei hielt sich dezent zurück – gegen wen könnte sie auch vorgehen wollen. Keine Wasserwerfer, keine wie Ninja-Turtles gepanzerten Hundertschaften.

Rainer Büscher, Initiator und Organisator des Wilhelmshavener Anti-Atom-Spaziergangs zum Gegenwind: „Ich bin richtig zufrieden, so viele Leute aus Wilhelmshaven und dann die Massen hier auf der Demonstration – besser hätte es nicht laufen können.“ Büscher weist gleich auf die nächsten Termine hin, denn der Atomausstieg kommt nicht von allein:

Infostand am 1.Mai, Anti-Atom-Spaziergang am 5. Mai um 18 Uhr auf der Rambla und dann die Großdemo gegen Atomkraft in Wilhelmshaven am 28. Mai. An diesem Tag sollen bundesweit etwa 20 Aktionen gegen Atomkraft stattfinden.

In Wilhelmshaven werden die richtigen Adressaten zugegen sein: Am 28. Mai 2011 treffen sich über 1.000 Vertreter/innen aus Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven auf der 7. Nationalen Maritimen Konferenz. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird an dieser Konferenz teilnehmen. Es soll u.a. um die Zukunft der Region gehen.

Auch das Aktionsbündnis Jade-Region gegen Atomkraft möchte sich am 28. Mai 2011 aktiv einbringen und ruft deshalb zu einer regionalen Großdemo in Wilhelmshaven auf.

Die Forderungen:

  • Keine Wieder-Inbetriebnahme der sieben vom 3-Monatsmoratorium betroffenen AKW
  • Stilllegung aller AKW
  • Maßnahmen der Stadt gegen Atomtransporte über Wilhelmshaven durch diesbezügliche Änderung der Hafenordnung sowie durch Vereinbarungen mit den Hafenbetriebsgesellschaften.
  • Keine CO2-Verpressung im gesamten Norddeutschen Gebiet einschließlich Nordsee und Wattenmeer

Großdemonstration in Wilhelmshaven am 28. Mai 2011

Treffen um 13:00 Uhr auf dem Adalbertplatz

(Ständig aktualisierte Infos gibt es hier: Aktionsbündnis

Fotos: Imke Zwoch, Claus Schulz

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